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Kritzow

 

Geschichte des Ortsteils Kritzow 

Vor 1945

Ersterwähnung von Critzow wahrscheinlich am 26. 07. 1317: Fürst Heinrich von Mecklenburg belehnt die Familie von Critzow mit dem Kirchspiel Kladow sowie den Hof Critzow und den bei diesen Gütern liegenden Mühlen.

Die Urkunde belegt, dass schon ein Hof Critzow existierte. Critzow war von Anbeginn ein reiner Rittersitz mit Wirtschaftshof und kein Bauerndorf.

Im Laufe der Jahre hat sich die Schreibweise geändert: aus Critzow wurde Kritzow. Das zur Kritzow gehörende Bauerndorf war Vorbeck. Hier befand sich auch die Kirche. Kritzow wurde schon recht früh von den Bülows erworben. Hierzu sind Urkunden im Landesarchiv Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin vorhanden.

1593: Bülow in Kritzow erwirbt für 3000 Gulden Teile der Güter Gneven und Petersberg. Eine gewisse Aufsiedlung Kritzows fand erst im 19. Jahrhundert und dann im 20. Jahrhundert mit ansprechenden Häusern für die Gutsarbeiter statt.

Der ritterliche Hof Kritzow hat mindestens einmal seine Lage gewechselt. Ursprünglich lag der Hof mit allen Gebäuden südlich des Hofsees. Es war ein befestigter Hof geschützt durch einen Wassergraben, der vom Hofsee gespeist wurde. Zum Schutz für die Bewohner bestand ein Wohnturm, der als Turmhügel noch heute im Gelände erkennbar ist. Die alte Hofanlage im Gelände soll rekonstruiert werden. Schon wenige Zentimeter Grabung im Bereich des alten Hofes bringen Ziegelschutt und Ofenkacheln zu Tage.

Während der ersten Landesteilung 1338 fiel das Land Parchim an Burwins Ersten Sohn Pribislaw, der sein Land Parchim-Richenberg nannte. Richenberg liegt auf der Gemarkung Kritzow, am südlichen Ufer der Warnow gegenüber Karnin. In der Richenberger Mühle hat sich dieser Name erhalten. Pribislaw hatte ständige Auseinandersetzungen mit der Stadt Parchim, so dass er seinen dortigen Sitz aufgab und nach Richenberg verlegte.

Die sogenannte „Festung Richenberg” befand sich etwa auf dem Gebiet der heutigen Flur „Schloßberg”. In den 50er Jahren des 14. Jahrhunderts geriet Pribislaw mit dem Schweriner Bischof Rudolf wegen des kirchlichen Zehnt in Streit. Bischof Rudolf zog gegen Schloß Richenberg, nahm Pribislaw gefangen und besetzte die Burg. Unter Burg muss man sich dabei nicht viel mehr als ein größeres Fachwerkhaus vorstellen. Kritzow spielte in der früheren Territorialgeschichte Mecklenburgs eine Rolle, die nur wenigen Dörfern in der Region nachgesagt werden kann.


 

 

Nach 1945

Kritzow gehörte zu den Dörfern, in denen sich ab 1948 Umsiedler aus deutschstämmigen Gebieten Osteuropas neu ansiedeln konnten. Der Landbesitz des Großgrundbesitzers war im Zuge der Bodenreform neu aufgeteilt und so an diese Familien übergeben worden.

Anfang der 50er Jahre begannen die Familien, eigene Neubauernhäuser zu errichten. Die Bauernfamilien wirtschafteten zunächst alleine. Später bildeten sich erste Genossenschaften. Daraus entwickelte sich die LPG Langen Brütz, die auch in Kritzow viele Mitglieder hatte. Die Genossenschaft verfügte über Schaf-, Rinder- und Schweineställe und besaß um den Ort Kritzow herum auch Äcker und Felder.

In Kritzow gab es später eine Außenstelle der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG), die Saatgut, Technik und Futter verkaufte. Eine Außenstelle der BHG stand zudem für Geldgeschäfte zur Verfügung. Kritzow hatte sogar einen kleinen Konsum, eine Dorfgaststätte, eine Poststelle und bis Ende der 60er Jahre einen Kindergarten. Die Kinder gingen bis Anfang der 70er Jahre in eine Schule nach Langen Brütz. In den 70er und 80er Jahren wurden wenige neue Einfamilienhäuser in Lücken gebaut. Am Hofsee entstanden zahlreiche Bungalows, in denen sich vor allem Bewohner aus Schwerin ein Feriendomizil errichten konnten. Dafür wurde der ehemalige Obstgarten beim Gutshaus abgeholzt. Ein kleiner Sportplatz am See blieb erhalten. Kritzow wurde als eigenständige Gemeinde mit dem Nachbarort Langen Brütz zusammengeschlossen und ist bis zum heutigen Tag der Ortsteil.

Mit der Wende verloren viele Kritzower, die einst in der LPG beschäftigt waren, ihre Arbeit. Auch der Konsum, die Gaststätte, die Poststelle und die Bankfiliale schlossen nach und nach. Wege und Straßen wurden schrittweise saniert. Seit 1991 entstanden fünf neue Häuser in Kritzow. Weitere Baulücken sollen in Zukunft geschlossen werden.

Der Hofsee wurde 1996 an den Landesangelverband verpachtet und wird vom 1996 gegründeten Angel- und Sportverein betreut. Die alte Wasserversorgung mit einer Dorfpumpe gibt es nicht mehr, sondern das Trinkwasser kommt inzwischen aus dem Wasserwerk in Kleefeld. Bis zur Wende gab es in Kritzow nur einige wenige Telefonanschlüsse. Inzwischen hat hier fast jeder einen eigenen Anschluss.

Die Einwohnerzahl hat sich in Kritzow bisher kaum verändert. Etwa 125 Personen wohnen hier.

 

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